Was Angehörige jetzt wissen sollten – und warum ein früher Start so viel helfen kann
Es fängt oft leise an. Der Alltag verändert sich. Einkäufe bleiben liegen. Das Telefon wird seltener abgenommen. Der Gang zur Dusche wird zur Herausforderung. Für viele Angehörige am Niederrhein – ob in Geldern, Straelen oder Walbeck – ist dieser Moment schwer zu greifen. Man will helfen, aber nicht übergriffig sein. Und doch wird klar: Es braucht Unterstützung.
Genau hier setzt die Pflegebegutachtung an – als erster, notwendiger Schritt, um Hilfe zu bekommen, bevor es zu viel wird.
Was ist eine Pflegebegutachtung – und wozu dient sie?
Wenn Sie vermuten, dass ein Familienmitglied pflegebedürftig ist, können Sie oder die betroffene Person selbst bei der Pflegekasse einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung stellen.
Daraufhin kommt der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder ein anderer unabhängiger Gutachter zu einem Hausbesuch – ja, auch in kleineren Ortsteilen oder am Feldweg in der Nähe von Straelen oder Issum. Dabei wird geprüft, wie selbstständig der Mensch noch ist. Die Gutachterin oder der Gutachter bewertet folgende Bereiche:
- Mobilität
- Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
- Verhalten und psychische Problemlagen
- Selbstversorgung (Körperpflege, Ernährung etc.)
- Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen
- Gestaltung des Alltags und sozialer Kontakte
Das Ziel: Feststellung eines Pflegegrades (1–5) – und damit der Türöffner zu finanzieller Unterstützung und entlastenden Leistungen.
Wie läuft die Begutachtung ab – und wie kann ich mich vorbereiten?
Nach dem Antrag bei der Pflegekasse meldet sich der MDK telefonisch zur Terminvereinbarung. Die Begutachtung erfolgt immer persönlich vor Ort, nur in besonderen Ausnahmefällen kann sie telefonisch stattfinden (z. B. bei Quarantäne mit ärztlichem Nachweis).
Was hilft bei der Vorbereitung:
- Notieren Sie, wobei im Alltag regelmäßig Hilfe gebraucht wird
- Halten Sie ärztliche Unterlagen bereit
- Führen Sie ggf. ein Pflegetagebuch über mehrere Tage
- Seien Sie ehrlich – die Begutachtung dient der Unterstützung, nicht der Kontrolle
Was passiert nach der Begutachtung?
Innerhalb weniger Wochen erhalten Sie und Ihre Pflegekasse ein schriftliches Gutachten. Danach teilt die Pflegekasse mit, welcher Pflegegrad zuerkannt wird und welche Leistungen möglich sind:
- Pflegegeld (wenn Angehörige selbst pflegen)
- Pflegesachleistungen (durch einen Pflegedienst wie Thekook)
- Alltagsbegleitung, z. B. Hilfe beim Einkauf, Spaziergänge, Gespräch
- Palliativpflege, falls erforderlich
- Beratungsgespräche nach §37.3 SGB XI
Wie oft ist die Beratung ab 2026 nach § 37.3 nötig
Sobald ein Pflegegrad festgestellt wurde und Pflegegeld bezogen wird, ist eine regelmäßige Pflegeberatung durch eine Fachkraft vorgeschrieben.
Ab 2026 gilt eine vereinfachte Regelung mit weniger Pflichtterminen:
- Pflegegrad 2 bis 5: → nur noch 2 verpflichtende Beratungstermine pro Jahr (halbjährlich)
- Pflegegrad 1: → freiwillig, aber sinnvoll
Wichtig zu wissen:
Zusätzliche Beratungstermine – etwa bei Pflegegrad 4 oder 5 – sind weiterhin möglich und kostenlos, aber nicht mehr verpflichtend.
Eine Kürzung des Pflegegeldes droht nur dann, wenn die beiden vorgeschriebenen Termine pro Jahr nicht wahrgenommen werden.
Warum dieser Schritt so wichtig ist – besonders für Angehörige
Viele Angehörige warten zu lange. Aus Sorge, aus Überforderung, aus Unkenntnis. Doch genau diese Zeit fehlt später.
Die Pflegebegutachtung bedeutet nicht, Kontrolle abzugeben – sondern Verlässlichkeit zu schaffen: für den Alltag, für die eigene Rolle als Tochter oder Sohn, und für das gute Gefühl, nicht mehr alles allein tragen zu müssen.
Fazit: Pflegebegutachtung ist der Schlüssel zu echter Entlastung
Wenn Sie den Eindruck haben, dass ein Familienmitglied zunehmend Unterstützung braucht, warten Sie nicht zu lange. Stellen Sie den Antrag. Lassen Sie sich begleiten.
Am Niederrhein – in Geldern, Straelen, Wachtendonk oder Walbeck – ist Hilfe näher, als viele denken.
Thekook ist für Sie da – vor Ort, mit Herz und Erfahrung
Wir begleiten Familien durch den gesamten Prozess: von der Antragstellung über die Vorbereitung auf die Begutachtung bis hin zur alltäglichen Pflege, Alltagsbegleitung oder Palliativversorgung.
